Erkältung – Schnupfen oder Halsweh?
Wir befinden uns nun im Winter: Wetterwechsel, Heizungsluft und scheinbar überall existierende Viren und Bakterien machen uns das Leben schwer. Unangenehme Erkältungen mit Schnupfen, Husten oder Nasennebenhöhlenentzündungen können sich sehr in die Länge ziehen und unser Immunsystem stark beeinträchtigen.
Neben der Akupunktur können auch einige Hausmittel wie Inhalieren, Ernährung, die Gabe von chinesischen Kräutertees und auch „Tuina“-Massagen helfen. Auch wenn Vorbeugung durch Stärkung des Immunsystems z.B. durch Moxibustion die beste Unterstützung ist, erwischt es jeden mindestens einmal in der Winterzeit.
Haben Sie sich zusätzlich für eine Impfung entscheiden, können wir Ihnen bei uns in Berlin eine Impfbegleitung anbieten.
Deswegen möchten wir Ihnen eine kleine Einführung in die verschiedenen Erkältungs-Arten aus Sicht der TCM geben und Ihnen Möglichkeiten zeigen, sich selbst zu behandeln. Diese Tipps geben wir gerne unseren Patienten unserer TCM-Praxis in Berlin Charlottenburg.
Sollten Beschwerden wie Fieber über eine längere Zeitbestehen, konsultieren Sie bitte einen Arzt oder unsere Praxis am Kudamm.
Einige Videos – speziell für die Behandlung bei Kindern, aber auch wunderbar für Erwachsene finden Sie auf unserem Youtube-Kanal.
Wie sie wahrscheinlich bereits wissen, gibt es in der TCM selten nur eine Ursache. Viel mehr geht es hier um Individualitäten: der individuelle Mensch, aber auch die individuelle Erkrankung. Aus diesem Grund, gibt es in der TCM nicht nur eine Art der Erkältung. Uns interessieren die kleinen Details, wie zum Beispiel: geht es eher um eine schniefende Nase und einen Fließschnupfen oder um dicken und vielleicht sogar farbigen Schleim der Nase. Oder steht vielleicht ein Husten im Vordergrund? Wenn ja, wie fühlt sich der Husten an? Ist es ein lautes Bellen mit trockenem Husten und Druck auf der Brust oder kann der Auswurf mit jedem Husten leicht gelöst werden? Was bedeuten Halsschmerzen?
Sie kennen das sicherlich: die verschiedenen Menschen haben oft zu Beginn einer Erkältung einen ähnlichen Verlauf: es gibt die typische Schniefnase, die fast immer mit frösteln laufender Nase und Müdigkeit beginnt. Hier handelt es sich aus Sicht der chinesischen Medizin meist eher um einen Kältetyp der Erkältung. Den deutlichsten Gegenpol dazu liefern Halsschmerzen: ein Brennen und Kratzen im Hals, eventuell sogar bereits mit Durst, trockener Kehle und Wärmegefühlen verbunden, weisen deutlich auf eine Hitze-Erkältung hin. Wichtig zu wissen ist, dass im Allgemeinen zu Beginn einer Erkältung der Faktor „Wind“ eine große Rolle spielt. Insbesondere das Frösteln ganz am Anfang einer Erkältung und die laufende Nase oder viel niesen weisen auf eingedrungenen Wind hin. Für einen Laien ist es mitunter schwierig, die verschiedenen Erkältungsmuster zu erkennen. Deswegen möchten wir ihnen hier und in den nächsten Wochen einige Ausblicke geben, bei Unsicherheiten sollten sie jedoch immer die Praxis kontaktieren. Sollte eine Erkältung sich verschlimmern, bedarf es sicherlich der Zungen- und Pulsdiagnose um den genauen Typ zu bestimmen und die geeignete Medizin verschreiben zu können.
„Eingedrungener Wind“- der Beginn einer Erkältung
Symptome:
Frösteln, Niesen, kalt geworden, Wind ausgesetzt gewesen
Rezeptur:
20 Frühlingszwiebeln mit 60 g Rundkorn-Reis, Wasser und wenig Essig zu einem dünnen Brei kochen, mehrmals täglich einnehmen.
TCM-Techniken:
GuaSha und Schröpfen können insbesondere in der Anfangsphase einer Erkältung sehr hilfreich sein. Gerne zeigen wir Ihnen, welche Technik am besten für Sie geeignet ist! Auch die Moxibustion kann helfen, einen beginnenden Infekt ab zu wehren.
Dickdarm 4 „hegu“
Dickdarm 20 „ying xiang”
Ernährung:
Lindenblütentee oder ein Dekokt aus frischem Ingwer helfen, die Oberfläche zu befreien und so den pathogenen Faktor auszuleiten. Wichtig ist, dass das Ziel hier „Schwitzen“ ist- und damit verbunden Bettruhe! Bei Halsschmerzen sollte auf Ingwer verzichtet werden.
„Wind-Kälte“
Eine Erkältung beginnt im Allgemeinen mit dem Eindringen von Wind. Im Winter, ist oft initial eine Kälte vorhanden. ABER: Menschen, die an sich eher zu einer Hitze neigen, werden schnell auch hier Hitze-Symptome entwickeln. Bei Kindern, die durch ihr Yang-Naturell eher zu Hitze neigen, bleibt es zumeist entweder bei einem leichten Fließschnupfen (Wind) oder es gesellen sich Hitze-Symptome wie Fieber, gelber Nasenschleim und ein roter Kopf dazu.
Wie erkennen Sie die Kälte: Hier bleibt die laufende Nase mit klarem oder weißem und eher flüssigem Sekret das Hauptproblem. Zusätzlich ist eine deutliche Abneigung gegen Kälte und ständiges Frösteln zu spüren. Auffällig ist, dass es meist nicht zum „klassischen“ Schwitzen kommt. In der TCM birgt das die Gefahr, dass der pathogene Faktor (Viren, Bakterien) weiter nach innen dringt und größere Probleme verursacht. Das „zum Schwitzen bringen“ ist bei eingedrungener Kälte sehr wichtig – in Kombination mit Ausruhe und Bettruhe. Durch das Schwitzen öffnen sich die Poren und der „Eindringling“ kann heraus transportiert werden. Wenn diese Ruhe nicht eingehalten wird, besteht die Gefahr, dass durch die offenen Poren weitere Krankheitserreger eindringen! Dieses Schwitzen ist wichtig und typisch für die Anfangsphase einer Erkrankung. Nachtschweiß oder spontanes Schwitzen am Ende oder nach einer Erkrankung folgen einem anderen Prinzip und haben eher etwas mit einer Schwäche zu tun.
Symptome:
Evt. Erhöhte Temperatur, aber kein Fieber, Frösteln, Abneigung gegen Kälte, Kein Schwitzen, Kopfschmerzen, Weißes/ klares Nasensekret, unproduktiver Husten oder wenig weißer, dünner Schleim, Verstopfte oder laufende Nase
Rezeptur:
Frühlingszwiebeln und fermentierte Sojabohnen 1: 1 als Suppe kochen und mit Porridge einnehmen. Mehrmals täglich einnehmen und dabei ordentlich Schwitzen.
Akupressur:
Dickdarm 4 „hegu“
Dickdarm 20 „ying xiang”
Lunge 7 “lie que
Fußbad:
Fußbäder haben sowohl in der westlichen als auch in der chinesischen Naturheilkunde eine lange Tradition. Wenn Sie öfter zu Erkältungen oder viel Kälte neigen, lohnt sich eine von uns erstellte Rezeptur aus TCM-Kräutern für Ihre eigene Hausapotheke. Aber es gibt auch tolle westliche Kräuter wie z. B. Senfmehl oder ätherische Öle (nicht bei Kindern!), die in das heiße Wasser gegeben werden können. Aus Sicht der TCM hilft die aufsteigende Wärme hier, die eingedrungene Kälte zu vertreiben. Besonders gut (und einfach!) ist es, frische Ingwerscheiben in das Wasser zu geben. Übrigens gibt es noch viele weitere Möglichkeiten, chinesische Kräuter für den Hausgebrauch zu nutzen. Dafür haben wir eine ganze Video-Reihe in´s Leben gerufen. Unter dem Stichwort Wellbeing-TCM erfahren Sie mehr.
Ernährung:
Ingwer und scharfe Nahrungsmittel finden nun ihren Einsatz! Achten sie trotzdem auf warme Mahlzeiten und milde Speisen, um den Magen nicht zu sehr zu erhitzen. Also auch die Schärfe immer gut dosieren.
TCM-Arznei
Als Patient unserer Praxis erstellen wir Ihnen gerne eine Rezeptur für die eigene Hausapotheke. Alternativ können Sie auch in der Schützen-Apotheke die Rezeptur „Freie Nase nach Noll“ direkt bestellen.
„Wind-Hitze“
Wer gleich zu Beginn der Erkältung von Halsschmerzen geplagt ist, ist sicher eher ein Hitze-Erkältungs-Typ. Das „Brennen“ im Hals, evt begleitet von einem geröteten Rachen oder Mundentzündungen ist ein deutliches Hitzezeichen. Hinzu kommt oft ein „heißer“ Kopf, eine eher verstopfte Nase oder gelb-grünes Nasensekret und eine Neigung zum Schwitzen und Fieber. Durch den schnellen Einsatz von Erkältungsmedikamenten, ist der Verlauf oft nicht eindeutig. Auch hier birgt das zu schnelle Senken von Fieber die Gefahr, dass das Pathogen nicht hinaus transportiert werden kann und im Körper verweilt. Wie also auch bei der Kälte: Schwitzen im Bett zu Beginn einer Erkältung ist gesund! Doch Hitze-Typen können auch schnell höheres Fieber entwickeln. Aus diesem Grund werden in der TCM hier mehr ausleitende und Hitze-reduzierende Techniken angewandt.
Symptome:
Höheres Fieber, Keine Abneigung gegen Kälte, leichtes Schwitzen bei konstantem Fieber, Kopfschmerzen, Gelbes Nasensekret, Husten mit gelb-klebrigem Schleim, Geröteter Rachen, Halsschmerzen
Rezeptur:
Ganze Birnen mit etwas Wasser mit milder Hitze mehrere Stunden köcheln lassen, bis ein dickflüssiger Saft entsteht
Akupressur:
Dickdarm 4 „hegu“
Dickdarm 11 „qu chi”
TCM-Techniken:
GuaSha und Schröpfen helfen nicht nur bei der Ausleitung, diese Techniken können auch beruhigen und Hitze kühlen. In diesem Falle sollten alle Bewegungen nur abwärts durchgeführt werden. Besonders der obere Rückenbereich sollte behandelt werden. Wichtig: Diese Techniken können durchaus selbst erlernt werden, sollten aber durch einen professionellen TCM-Therapeuten gezeigt werden. Dieser kann auch ihre persönliche Konstitution einschätzen und die Techniken auf Sie abstimmen.
Ernährung:
Meiden Sie unbedingt Ingwer und scharfe Nahrungsmittel! Ingwer hat zwar eine antibiotische Wirkung, ist aber energetisch warm-scharf und dadurch ideal bei Kälte- aber kontraproduktiv bei Hitze. Nutzen Sie statt dessen sanft kühlende Kräuter wie Salbei oder Pfefferminzen. Auch die Birne ist ein mild-kühlendes und befeuchtendes Nahrungsmittel- lesen Sie dazu mehr auf unserem Blog.
Ingwer:
Eine Story aus der Berliner Praxis für Naturheilkunde: Ich erinnere mich an eine Patientin vor einigen Jahren, die unter chronischen Halsschmerzen litt. Als Therapeut war ich zudem sehr verwundert über die deutlich gerötete Zunge. Wir sprachen über Ernährung, es gab Akupunktur und Chinesische Arzneien- und trotzdem stellte sich nicht der erwartete Erfolg ein. Nach einer Weile bin ich stutzig geworden und habe nochmals alle Ernährungsgewohnheiten hinterfragt. Erst jetzt teilte die Patientin mir mit, dass sie täglich 1-2 Liter (!) Ingwertee trinken würde- „das sei ja so gesund“. Für diesen Hitze-Typ war das eindeutig zu viel Schärfe (die Dosis macht bekanntlich das Gift). Nach Absetzten des Ingwers konnte die TCM-Therapie wirken und eine Besserung erzielt werden. Für mich persönlich ein sehr eindrucksvolles Beispiel für die Wichtigkeit der Individualität: Es gibt kein Allheilmittel!
TCM-Arznei
Als Patient unserer Heilpraktiker-Praxis in Berlin Charlottenburg erstellen wir Ihnen gerne eine Rezeptur für die eigene Hausapotheke. Alternativ können Sie auch in der Schützen-Apotheke die Rezeptur „Wunder Hals nach Noll“ direkt bestellen.
Kenn Sie das? Die Erkältung lässt Sie einfach nicht in Ruhe- verstopfte Nase, Kopfschmerzen und Schmerzen oder Druckgefühl im Stirn- und Wangenbereich. Was vielleicht als einfacher Schnupfen begann, hat sich festgesetzt und schlägt auf den Gesundheitszustand. Aus chinesischer Sicht stellt eine Sinusitis ein Leitbahnproblem dar. Hitze/Kälte und/oder Feuchtigkeit sind in die Magen-Dickdarm Leitbahn eingedrungen. Gründe können externe Faktoren („Erkältung“), aber auch eine Stagnation mit Hitzeentwicklung aus dem Magen oder Darm sein. Aus diesem Grund spielt auch die Ernährung hier eine besonders wichtige Rolle- aber dazu später mehr. Wichtig: Sollten Sie Fieber entwickeln, konsultieren Sie bitte einen Arzt- eine Nasenneben- oder Stirnhöhlenentzündung kann zu einer behandlungsbedürftigen Akut-Situation werden! Chronische oder allergische Sinusitis erfordert eine ausführliche Diagnose. Mit Hilfe von Akupunktur und Chinesischen Arzneien kann hier oft dauerhaft geholfen werden.
Symptome:
Druck/ Schmerzen im Stirn- oder Wangenbereich, Verstopfte Nase, Kopfschmerzen
Rezeptur:
Das Inhalieren von heißem Wasserdampf befeuchtet nicht nur die Schleimhäute, es kann auch helfen, den Schleim zu lösen. Oft reicht der Wasserdampf an sich bereits aus, Sie können aber auch einige Tropfen ätherisches Öl (zB Eukalyptus) oder/und getrocknete Kräuter (zB Salbei oder Kamillenblüten) hinzufügen. Achtung: Kinder und Asthmatiker sollten auf ätherische Öle verzichten! Prüfen Sie immer die Temperatur und Verträglichkeit. Bei besonders hartnäckig verstopfter Nase können wir Ihnen auch eine Rezeptur aus TCM-Kräutern zum Inhalieren verschreiben.
Noch ein Hinweis: Für Infekte der oberen Atemwege ist oft die klassische „Kopf-über-Schüssel“-Methode am besten geeignet. Elektronische Inhalationsgeräte verteilen den Dampf zwar noch feiner (das ist bei Husten und Asthma wichtig), aber der Dampf ist „kalt“. Für die Schnupfnase und Kopfschmerzen ist warmer Wasserdampf die Methode der Wahl.
Akupressur:
Dickdarm 4 „hegu“
Dickdarm 20 „ying xiang”
Magen 3 “ju liao”
Ernährung:
Vermeiden Sie sehr strikt Schleim- und Hitzeproduzierende Lebensmittel. Hierzu zählen in erster Linie Kuhmilchprodukte und Zucker! Außerdem stark gewürzte und frittierte Speisen (zB Chips) und Geschmacksverstärker. Durch den Leitbahn-Bezug zum Magen ist eine gute Ernährung hier besonders wichtig. Essen Sie viel gegartes Gemüse und Suppen.
Gesichts-Tuina
Wenn Sie unter einer verstopften Nase, Kopfschmerzen oder unangenehmen Druck im Gesicht leiden, kann diese angenehme Massage für das Gesicht helfe. Hier wird nicht nur der Schleim bewegt, sondern auch die „leibe Seele“ beruhigt. Die sanften Streichbewegungen sind angenehm und wirken sofort, sowohl bei der Kinderbehandlung als auch bei Erwachsenen. Hier (LINK folgt) finden Sie eine ausführliche Anleitung.
Durch das „Gesichts-Tuina“ wird:
Alle Techniken sollten nur solange ausgeführt werden, wie sie als angenehm zu spüren sind. Die Bewegung erfolgt aus dem Handgelenk und ohne Druck und zügig bei den Streichbewegungen. Bei Druckpunkten sanften Druck anwenden.
Neben Erkältungen kann diese Massage auch bei leichten Fieberzuständen oder zur Beruhigung von Kindern angewandt werden.
Ein schöner Nebeneffekt: Auch in der kosmetischen TCM-Behandlung wird diese Gesichtsmassage angewendet. In unserer speziell entwickelten Mei Rong-Beauty-Behandlung verwenden wir zusätzlich hochwertige und biologische Pflegeprodukte, die mit Pflanzen der Chinesischen Medizin verfeinert sind. Möchten Sie sich etwas Gutes tun? Dann lassen Sie sich von uns verwöhnen! Die Pflegeprodukte können Sie übrigens auch bei uns erwerben. Wir sind die einzige Anlaufstelle in Berlin, die diese exklusiven Produkte vertreibt und in Schulungen zur Beratung ausgebildet worden ist. Den passenden GuaSha-Gesichtsschaber bekommen Sie übrigens auch bei uns;-)
Karlsruher Str. 7a/8
10711 Berlin
E-Mail: info@qi-point.de
Telefon: 030 831 2344